Sammlung Reinking

Urban Art - Werke aus der Sammlung Reinking

16. Mai - 30. August verlängert bis 04. Oktober 2009
Eröffnung: 15. Mai 2009, 19 Uhr

Urban Art ist allgegenwärtig. Ungefragt hinterlässt sie ihre Spuren und Zeichen im Stadtraum. Mit Stickern, Postern, großflächigen Wandgemälden und Schablonengraffiti erobert sie sich den öffentlichen Raum. Ihre Galerie sind die Straßen der Welt. Was mit Graffiti in den amerikanischen Großstädten der Ostküste vor nunmehr 40 Jahren begann, hat sich mittlerweile entscheidend weiterentwickelt. Auch wenn die meisten Aktionen immer noch anonym und illegal entstehen, handelt es sich doch nicht mehr ausschließlich um ein Phänomen der Jugendkultur. Viele Akteure haben sich von der Bildsprache des Graffiti-Writing emanzipiert und neue Ausdrucksformen erprobt. Mit subtilen und humorvollen, bisweilen auch offensiven Eingriffen in das Stadtbild versuchen sie eingeübte Sehgewohnheiten aufzubrechen. Ihnen geht es dabei in aller Regel nicht um die Beschädigung urbaner Infrastruktur, sondern um einen Dialog mit der Öffentlichkeit.

Die Spielarten der Urban Art sind vielfältig. Temporäre Aktionen, ungewöhnliche Objekte und Skulpturen, Schriftzüge und Characters werden als Stolperfallen in den visuellen Fluss der Stadt eingewoben. Die Möglichkeit, dass viele Passanten diese Eingriffe gar nicht wahrnehmen, an ihr vorbeigehen und übersehen, ist dabei bewusst einkalkuliert. Sie bilden damit ein subversives Gegengewicht zu der steten Präsenz von Werbung, die mit ihren blinkenden Bildern und verführerischen Kaufoptionen, den Alltag dominiert. Nicht nur in dieser Hinsicht ist Urban Art der Ausdruck einer kritischen Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen, kulturellen und ökonomischen Dimensionen von Stadt, die sich im Zeitalter der Globalisierung rasant und nachhaltig verändert.

In den letzten Jahren erlebte Urban Art einen regelrechten Hype. Zahlreiche Galerien und Museen organisierten weltweit Ausstellungen und die Werke der bekanntesten Vertreter erzielten auf Auktionen Höchstpreise. Was von den einen als Kommerzialisierung, Verlust an Authentizität und Verrat an den ursprünglichen Interessen angeklagt wird, begreifen viele Künstlerinnen und Künstler als eine neue Chance. Indem sie ihre Themen und Methoden in den geschützten Raum des Museums überführen, entwickeln sie ganz neue überraschende Ansätze. Aber was ist das für eine Kunst, die ihr angestammtes Terrain verlässt? Erfordern die Werke nicht die Stadt als Resonanzraum, als unmittelbaren Widerpart? Und ist eines der wesentlichen Kennzeichen von Urban Art nicht ihre Vergänglichkeit, ihre Spontaneität? Die Weserburg widmet sich diesen Fragen in einer groß angelegten Ausstellung, in deren Zentrum Werke der Sammlung Reinking stehen.

Der Hamburger Sammler Rik Reinking ist ein Überzeugungstäter. Bereits seit vielen Jahren begleitet er mit großer Leidenschaft und Intensität zahlreiche Künstlerinnen und Künstler der Szene. In seiner Sammlung sind heute einige der einflussreichsten Akteure mit repräsentativen Werken vertreten. Darunter finden sich so bekannte Namen wie Banksy (UK), DAIM (Deutschland), Brad Downey (USA), Os Gemeos (Brasilien), Shepard Fairey (USA) und Zevs (Frankreich). Die Ausstellung wird dabei um einige künstlerische Positionen und auch neue Werke ergänzt, die zum Teil speziell für Bremen konzipiert worden sind. Darüber hinaus sind künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum der Hansestadt geplant. Somit bietet die Ausstellung nicht nur einen Einblick in eine noch junge, ungewöhnliche Sammlung, sie ist zugleich Austragungsort der aktuellsten Entwicklungen einer unangepassten, sich im steten Wandel befindlichen Kunstform.

Ein engagiertes Rahmenprogramm mit Workshops, Stadtspaziergängen, Filmabenden und Diskussionen wird die Ausstellung ergänzen und so eine lebendige wie auch kritische Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Urban Art anregen. Zudem erscheint ein umfangreicher Katalog mit zahlreichen Abbildungen und lesenswerten Texten.

Die Ausstellungskonzeption wurde erarbeitet von Ingo Clauß, Kurator der Weserburg, Adrian Nabi, der als Initiator und Kurator der Berliner Backjumps Ausstellungen zu den weltweit besten Kennern der Szene gehört und dem Sammler Rik Reinking, der dem Museum bereits seit mehreren Jahren eng verbunden ist. Parallel zur Ausstellung realisiert der Kunstraum Kreuzberg / Bethanien auf Einladung des 32. Deutschen Evangelischen Kirchentages (20. bis 24. Mai 2009) im Bremer Stadtraum das Projekt „Sign Seeing“ ( PDF Flyer ). Neben einem hochinteressanten Veranstaltungsprogramm zur Urban Art wird der in Kopenhagen lebende Künstler Victor Ash alle vier Seiten eines Hochbunkers gestalten und damit ein weithin sichtbares Zeichen für eine lebhafte Auseinandersetzung mit der Kunst der Straße setzen.

Eine Zusammenarbeit mit Reinkingprojekte und dem Kunstraum Kreuzberg / Bethanien. In Kooperation mit dem 32. Deutschen Evangelischen Kirchentag, 20. bis 24. Mai 2009 in Bremen. Besonderer Dank gilt den Museumsfreunden der Weserburg.

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: Akay, Akim, Ash, Herbert Baglione, Banksy, Blu, Boxi, Brad Downey, Bronco, Daniel Man, Dave the Chimp, Mark Jenkins, Miss Van, Mode 2, Os Gêmeos, Mirko Reisser (DAIM), Shepard Fairey, Space Invader, Swoon, DTagno, Tilt, Vitché, Heiko Zahlmann, Zevs, Zezão


Open Flyer


Weserburg | Museum für moderne Kunst
Teerhof 20
28199 Bremen
Germany
Telefon: 0049-(0)421-59 83 9-0
Fax: 0049-(0)421-50 52 47
E-Mail: [email protected]
weserburg.de


Links zum Thema:
"Explosives von der Straße" , Kreiszeitung.de, 22.07.2009
Welt Online, 26.06.09
NDR Kulturjournal (Sendung vom 08.06.09) | LiveStream (NDRmediathek)
Ekosystem.org (just)
Modart
Gudberg Magazin #6 - collecting
Center.tv ( Beitrag als Windows Media Stream )
Radio Bremen
Art-Magazin.de
Deutschlandradio Kultur
Bild.de
Flickr (.parsprofoto*)

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Sammlung Reinking

66-03 - Neue Präsentation

Neue Präsentation in den Sammlungen Lafrenz und Reinking.


Der etwas geheimnisvoll klingende Titel ‚66-03’ für die Neupräsentation der beiden Sammlungen aus Hamburg bezeichnet den Zeitraum von 1966 bis 2003, in dem die ausgestellten Werke entstanden sind.
Die erste gemeinsame Präsentation der Sammlungen Lafrenz und Reinking vor drei Jahren (Motto: Anstiftung zu einer neuen Wahrnehmung) ist bis auf den ‚Spiraltisch mit Iglu’ von Mario Merz komplett verändert worden. Insgesamt vierzig neue Werke sind nun als eine der ständigen Sammlungen des NMWB zu erleben.
Das Neue Museum Weserburg als Sammlermuseum kann durch solche Wechsel im Laufe der Zeit immer wieder neue längerfristige Akzente setzen. Dies trifft sich mit der Intention der beiden jungen Hamburger Sammler, die mit ihrer Kunst auch Anregungen für das Publikum bieten wollen; Anregung zum Sehen und Nachdenken, wie sie nur durch Kunst gelingen kann. Raum für Raum wurde mit ihnen ein Dialog zwischen den Werken und Generationen zu einem spannenden Blick auf 30 Jahre Gegenwartskunst entwickelt.
Deutlicher noch als bei der ersten Präsentation sind diesmal neben den Klassikern der Minimal und Konzept Kunst – wie Sol LeWitt, Donald Judd, On Kawara und Carl Andre, Fred Sandback – auch junge Positionen aus beiden Sammlungen vertreten. Dazu gehören japanische Künstler wie Katsuhiro Saiki, Satoshi Otzuka, Toshia Kobayashi oder junge deutsche wie Rolf Bergmeier, Frank Gerritz, Rainer Splitt, Johannes Esper, Christoph Dahlhausen, Michael Schmeichel und internationale Positionen wie Gregory Green, Juan Muñoz, Alan Uglow, Dan Peterman.

Künstler:
Carl Andre, Rolf Bergmeier, Matthias Berthold, Alan Charlton, Christoph Dahlhausen, Madeleine Dietz, Ulrich Erben, Johannes Esper, Frank Gerritz, Liam Gillick, Raimund Girke, Gotthard Graubner, Gregory Green, Erwin Heerich, Raimer Jochims, Donald Judd, On Kawara, Toshiya Kobayashi, Lucas L´Hermitte, Wolfgang Laib, Sol LeWitt, John McCraken, Thom Merrick, Mario Merz, Juan Muñoz, Ernesto Neto, Satoshi Otzuka, Markus Paetz, Dan Peterman, Michael Pfisterer, Robert Rauschenberg, James Reineking, Ulrich Rückriem, Reiner Ruthenbeck, Katsushiro Saiki, Fred Sandback, Michael Schmeichel, Rainer Splitt, Alan Uglow, Johannes Wohnseifer, Erwin Wurm.

Weserburg Museum für Moderne Kunst
Teerhof 20
28199 Bremen
fon 0049-(0)421-59 83 9-0
[email protected]
weserburg.de


Mehr Informationen über den Katalog .

Weiterführende Informationen:
nmwb.de

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Sammlung Reinking

Anstiftung zu einer neuen Wahrnehmung

Neues Museum Weserburg, Bremen
2001 bis 2004


Weserburg Museum für Moderne Kunst
Teerhof 20
28199 Bremen
Deutschland
fon 0049-(0)421-59 83 9-0
[email protected]
weserburg.de


Links zum Thema:
nmwb.de - Presserezensionen

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66-03 - Katalog

66 - 03: Werke aus den Sammlungen Lafrenz und Reinking



Autor: Hanne Zech
Weserburg / Museum für Moderne Kunst, Bremen 2007


ISBN 3-928761-69-2




9 Leporellos mit ganzseitigen Fotografien der Präsentation von 44 künstlerischen Positionen in acht thematischen Zusammenhängen.

Katalogauszug (pdf)

Zu beziehen unter: weserburg.de (Shop)

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Anstiftung zu einer neuen Wahrnehmung - Katalog

Anstiftung zu einer neuen Wahrnehmung: Ein Dialog zwischen den Sammlungen Lafrenz und Reinking

46 beidseitig bedruckten Karten
(deutsch/englisch)
Texte: Hanna Zech, Lena Nievers, Martin Hellmold
Verlag: Neues Museum Weserburg Bremen (2001)
ISBN-10: 3928761552
ISBN-13: 978-3928761550

Zu beziehen über: Amazon.de

Weitere Informationen über: Google Buchsuche

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